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20.04.2022

„Wem Elektrizität durch das Blut fließt, der muss auf jeden Fall GSI´ler werden“

Der Innungsbetrieb Nägele Stuttgart GmbH in Denkendorf bildet Justin Haußmann als einen der ersten E-Zubis für den neuen Ausbildungsberuf Elektroniker für Gebäudesystemintegration aus.

Der Fachverband im Austausch mit dem Innungsbetrieb über den neuen Ausbildungsberuf des Elektronikers für Gebäudesystemintegration (v.l.): Geschäftsführer Frank Stuhlinger, E-Zubi Justin Haußmann, Ausbildungsleiter Torsten Töpfer und Fachverband-Geschäftsführer Andreas Hausch.

Bild: FV EIT BW

Fachverband-Geschäftsführer Andreas Hausch und Martina Strohm, Referentin für Kommunikation, besuchten den Betrieb. Geschäftsführer Frank Stuhlinger, Ausbildungsleiter Torsten Töpfer sowie Azubi Justin Haußmann berichten über die ersten Wochen in der Schule, im überbetrieblichen Lehrgang und im Betriebsalltag.

Herr Stuhlinger, was hat Sie als Geschäftsführer dazu bewogen, den neuen Ausbildungsberuf bei sich im Betrieb anzubieten?

Frank Stuhlinger: „Wir wollten von Anfang an dabei sein. Dieser neue Ausbildungsberuf passt genau in unsere Geschäftsfelder – Gebäudeautomation ist unser Thema. Die betriebliche und schulische Ausbildung können wir optimal aufeinander abstimmen. Wir fühlten uns erhört. Der Schulstandort Karlsruhe mit dem Blockunterricht ist für unsere Betriebsgröße von Vorteil.“

Herr Töpfer, war es schwierig, E-Zubis für diesen Ausbildungsberuf zu finden?

Torsten Töpfer: „Nein eher nicht! Die Nachfrage ist hoch! Justin bewarb sich bei uns für den Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik. Da er über die notwendige Voraussetzung verfügte habe ich ihm die Infos über den neuen Ausbildungsberuf zugeschickt.  Mir als Gebäudeautomatisierer liegt der neue Beruf eh sehr am Herzen.“

Justin, wie kam es dazu, dass Sie sich für den GSI entschieden?

Justin Haußmann: „Ich habe schon reiflich überlegt. Zudem habe ich mich mit meinem Vater, der ebenfalls Elektroniker ist, ausgetauscht. Am Ende war ich davon überzeugt, dass der Ausbildungsberuf Zukunft hat – wenn gebaut wird, werden mittlerweile überall Bussteuerungen eingebaut, wie auch bei der Installation von Photovoltaik-Anlagen oder Wärmepumpen – überall braucht man uns.“

Justin, wie war Ihr Start in der Berufsschule und im überbetrieblichen Lehrgang?

Justin Haußmann: „Wir E-Zubis übernachten, wenn wir Berufsschule haben, in Karlsruhe. Manche von uns im Internat, andere im Hotel. Nach der Schule lernen wir zusammen oder treffen uns einfach so am Abend. Wir sind 8 E-Zubis von 16 bis 28 Jahre alt. Unsere Klasse ist sehr leistungsstark. Dabei sind die Anforderungen in der Berufsschule schon im Vergleich auch zu meiner schon abgeschlossenen Karosseriebau-Ausbildung hoch. Viel Unterrichtsstoff wird uns beigebracht – besonders das Programmieren ist für mich eine neue Thematik. Aber die Lehrer fördern und fordern uns. Dabei ist auch die gute Ausstattung der Berufsschule bemerkenswert. Erst vor kurzem startete im März die erste ÜBA im etz in Stuttgart – zwei Wochen waren wir in Stuttgart. Das war richtig gut. Wir hatten tolle Lehrer mit hoher Fachkompetenz.“

Torsten Töpfer: „Die machen ihre Sache richtig gut dort. Auch die Prüfungsvorbereitungskurse sind besonders empfehlenswert.“

Wie war der Start im Betrieb, welche Tätigkeiten dürfen Sie bis jetzt ausüben?

Torsten Töpfer: „Wir starten mit allen Auszubildenden jedes Ausbildungsjahr mit einem Teamevent. Dieses Jahr ging es mit unseren Kollegen von der Peter Nägele Elektrotechnik mit insgesamt 30 Azubis ins Naturfreundehaus Aalen. Da geht es vor Allem ums Kennenlernen und den Austausch der Azubis über alle Lehrjahre hinweg. Jedes Jahr ein Mega Spaß und bei den Lehrlingen sehr beliebt. Dabei werden wir von einem externen Coach betreut. Bis Weihnachten sind dann die Azubis vorwiegend in der Lehrwerkstatt tätig. Nach den ersten vier Wochen in der Lehrwerkstatt dürfen sie dann auf die Baustellen raus und bekommen dort erste Praxiserfahrung.  So ab Ende des zweiten Lehrjahres bekommen sie sehr schnell eigene Verantwortungsbereiche bzw. eigene Projekte zu betreuen.“

Justin Haußmann: „Wir waren schon auf Baustellen bei bekannten Unternehmen der Region. Man wächst mit jeder Baustelle und jeder unterstützt einen. Bei der letzten Baustelle verteilte der Bauleiter die Aufgaben – wie z.B. die Internetleitung verlegen und anschließen oder die Fehlersuche beim Kurzschluss. An jedem Tag kommt etwas Neues – auch neue Herausforderungen. Man weiß nie, was einen jetzt erwartet – es ist immer Abwechslung geboten.“

Würden Sie Ihren Freunden empfehlen, sich auch zum Elektroniker Gebäudesystemintegration ausbilden zu lassen?

Justin Haußmann: „Ich würde Freunden, die technisch versiert sind, Freude an Technik haben und schon bisschen Grundwissen im Bereich Elektronik oder Programmieren haben, den Ausbildungsberuf auf jeden Fall empfehlen. Wem Elektrizität durch das Blut fließt, der muss auf jeden Fall GSI´ler werden.“

Herr Töpfer, wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit dem neuen Ausbildungsberuf?

Torsten Töpfer: „Wir sind bisher sehr zufrieden und gespannt, wie die Entwicklung für den GSI´ler weitergeht.“

Wie bereiten Sie sich für das nächste Ausbildungsjahr im Herbst 22 vor – wie sind Ihre Aktivitäten für die Nachwuchssicherung?

Torsten Töpfer: „Wir sind sehr aktiv im Bereich Nachwuchssicherung. Dabei setzen wir stark auf Praktika im Betrieb. Natürlich sind wir auch regelmäßig auf Ausbildungsmessen präsent. So ist es uns wieder gelungen, für den Herbst 2022 neue GSI´ler zu gewinnen.“

Innungsbetrieb Nägele aus Denkendorf
Der Innungsbetrieb Nägele aus Denkendorf hat mittlerweile 80 Mitarbeiter, davon 18 Azubis. Die Schwerpunkte liegen im Elektroanlagenbau, der Netzwerktechnik, der Sicherheitstechnik und der Gebäudeautomation. Mittelständler zu sein bedeutet für ihn, stets im Bewusstsein zu handeln, die volle Verantwortung für seine Tätigkeit zu übernehmen und Vertrauen gegenüber Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern zu leben.

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Wie der Alltag der E-Zubis bei Nägele ist, können Sie in zwei neuen Videoclips ansehen.

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