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06.11.2023

Konjunktur Herbst 2023: Erneuerbare Energien im Trend

Die Ergebnisse der Herbst-Konjunkturumfrage für das E-Handwerk in Baden-Württemberg ergeben – trotz einiger Störfaktoren – eine stabile Branchenkonjunktur auf unverändert hohem Niveau. Jedoch zeichnen sich erste Tendenzen für eine leichte Eintrübung ab.

Bild: FV EIT BW

77,1 Prozent der Betriebe bewerten ihre Geschäftslage mit „gut“ (Frühjahr 2023: 80,8 Prozent), mit „befriedigend“ 20,5 Prozent (Frühjahr 2023: 16,2 Prozent) und 2,4 Prozent mit „schlecht“ (Frühjahr 2023: 3,1 Prozent). In Baden-Württemberg bewegt sich der Geschäftsklimaindex mit 87,3 Punkten weiterhin auf einem hohen Niveau. Deutschlandweit liegt er bei 80 Punkten.

Umsatz: Impulse aus dem privaten Bereich

Bei der Umsatzentwicklung im Handwerksbereich notieren 44,3 Prozent der Betriebe für die vergangenen sechs Monate steigende Umsätze (Frühjahr 2023: 48,3 Prozent). Bei 44,3 Prozent der Betriebe gibt es keine Veränderungen (Frühjahr 2023: 39 Prozent), bei 11,4 Prozent der Betriebe (Frühjahr 2023: 12,7 Prozent) sind die Umsätze gesunken.

Impulse bei der Umsatzentwicklung nach Auftraggebern sendet unverändert der private Bereich. 41,3 Prozent (Frühjahr 2023: 40,7 Prozent) der Betriebe bestätigen hier einen Anstieg. Impulse auf niedrigerem Niveau kommen aus der gewerblichen Wirtschaft: 35,7 Prozent (Frühjahr 2023: 38 Prozent) und von öffentlichen Auftraggebern: 13,9 Prozent (Frühjahr 2023: 12,5 Prozent).

PV und Speicher im Trend

Erneuerbare Energien mit Photovoltaik, Speicher und Wärmepumpen sind auf dem Vormarsch. Der Umsatzanteil steigt kontinuierlich an und liegt aktuell bei 11,8 Prozent (Frühjahr 2023: 10,1 Prozent). Eine leichte Stagnation ist im Bereich Ladeinfrastruktur festzustellen. Der Umsatzanteil ist von 5,2 Prozent im Frühjahr 2023 auf aktuell 4,7 Prozent gesunken.

Einhergehend bleibt festzuhalten, dass sich die Fachbetriebe im E-Handwerk zunehmend im Geschäftsbereich der erneuerbaren Energien engagieren. Nach den Ergebnissen der aktuellen Befragung sind 53,7 Prozent der Betriebe im Bereich PV (im Jahr 2022: 44,9 Prozent), 52,1 Prozent im Bereich der stationären Batteriespeicher (im Jahr 2022: 33,1 Prozent) und 45,5 Prozent im Bereich der Wärmepumpe (2022: 39 Prozent) aktiv.

Auftragsreichweite leicht rückläufig

64,4 Prozent der Betriebe gaben an, über Aufträge für mehr als zwei Monate zu verfügen. Im Frühjahr lag der Wert bei 69 Prozent. Ein Indiz für die leichte Eintrübung ist auch die Zahl der offenen Stellen: So sank die Zahl der Betriebe mit offenen Stellen von 66,9 Prozent im Frühjahr 2023 nun auf 57,8 Prozent. Zwar gibt es im Frühjahr aufgrund der Ausbildungszyklen in der Regel mehr offene Stellen als im Herbst. Allerdings lag der Wert der offenen Stellen im Herbst 2022 ebenfalls über dem aktuellen Wert.

Zukunftserwartung verhalten

Deutlich verhaltener nimmt sich die Bewertung der zukünftigen Geschäftslage aus. Hier gehen nur noch 11,3 Prozent der Betriebe von einer Verbesserung der Situation aus. Im Frühjahr waren es noch 19,5 Prozent. Eine Verschlechterung erwarten 20,1 Prozent – gegenüber 9,3 Prozent im Frühjahr dieses Jahres.

Störfaktoren abstellen

„Die verhaltene Prognose lässt sich durch eine Reihe von Störfaktoren, zunächst durch die anhaltende Baukrise, begründen. Hier gilt es seitens der Politik mit geeigneten Maßnahmen schnell entgegenzuwirken. Eine dringende Verbesserung bedarf auch das Handeln der Bundesregierung. Wochenlange Hängepartien, wie beim Gebäudeenergiegesetz, oder unausgewogene Fördermaßnahmen, wie das Förderprogramm 442, schlagen auf die Branche durch und sorgen für Marktstörungen und Verunsicherung“!, so FV-Präsident Thomas Bürkle. „Die steigende Nachfrage nach Leistungen im Bereich der Erneuerbaren Energien trägt jedoch maßgeblich zur stabilen Branchenkonjunktur heute und auch in der Zukunft bei. Das „Gebäude als System“ mit seinen Elementen Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen, Speichertechnologien oder auch die Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität ist derzeit hoch im Kurs.“

Quelle: Herbstkonjunkturumfrage 2023

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