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23.05.2022

Gemeinsame Hauptversammlung

Die Jahreshauptversammlungen der Kfz- und Elektro-Innung Sigmaringen fanden Anfang Mai in Hohentengen statt.

Bild: KH Sigmaringen

Aufgrund des gemeinsamen Interessengebietes E-Mobilität bestanden die Versammlungen neben einem innungsinternen auch aus einem gemeinsamen Teil. Klaus Strobel, Obermeister der Elektro-Innung, wurde zudem als Obermeister bestätigt.

„Das Kfz-Handwerk repariert und liefert E-Autos, das Elektro-Handwerk sorgt für Energieerzeugung auf Dächern, passende Leitungen im Haus und Wallboxen“, erläuterte Siegmund Bauknecht, Obermeister der Kfz-Innung. „Ein Grund für uns, stärker zusammen zu arbeiten und uns zu vernetzen“, ergänzte Klaus Strobel, Obermeister der Elektro-Innung, „so werden wir die Zukunft gemeinsam bewältigen und bieten unseren Kunden ganzheitliche Leistungen an.“ 

In seinem Bericht blickte Obermeister Klaus Strobel auf das vergangene Jahr zurück. Im Jahr 2021 hätte die Corona-Pandemie die Innungsarbeit noch ausgebremst. Er gab einen Ausblick auf bevorstehende Veranstaltungen und wies unter anderem auf die regelmäßig stattfindenden Web-Talks des Landesinnungsverbandes hin.

Steffen Häusler, Technischer Berater des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg, präsentierte den Aufbau und die Inhalte einer Innungshomepage. Anschließend ging er über zum Thema E-Mobilität. Aktuell zeige sich die Problematik, dass das durchschnittliche Alter der Elektroinstallationen in vielen Häusern ca. 60 Jahre betrage. Privatpersonen rate er deswegen vor Installation einer Ladestation die elektrischen Anlagen durch einen Elektroniker überprüfen zu lassen. Weiterhin gab er einen Ausblick auf die Pläne der Regierung im Bereich der Ladeinfrastruktur. Er erläuterte aktuelle und geplante Förderprogramme, wie z.B. die kombinierte Förderung von Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern und Wallboxen.

Der über Videokonferenz zugeschaltete Andreas Zühlke von der Akademie des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes GmbH informierte die Anwesenden über Antriebs- und Ladekonzepte für E-Fahrzeuge. In seiner Darstellung der verschiedenen Arten von E-Fahrzeugen verwies er auf die Wichtigkeit der individuellen Fahrweise: „Je dynamischer die Fahrweise, desto weniger Reichweite,“ betonte er. Mit statistischen Daten belegte er die zunehmende Bedeutung des Elektroautos. So sei der Anteil an Benziner-Neuzulassungen im vergangenen Jahr um 28,6% gegenüber dem Vorjahr gesunken, der Anteil an Diesel-Fahrzeugen sogar um 36%. Autos mit alternativen Antrieben hätten einen Zuwachs von 26% erfahren. Das Hauptproblem der E-Mobilität sehe er derzeit in der Verfügbarkeit des Stroms. Um die zukünftige Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu decken, sei das Stromnetz noch nicht ausreichend ausgebaut. Als Innovation stellte er das bidirektionale Laden vor. Mithilfe dieser Technik geben Autos wieder Strom an die Haushalte ab. „E-Fahrzeuge dienen somit als mobiler Stromspeicher und kompensieren Lastschwankungen im Stromnetz“, erläuterte er.

Siegmund Bauknecht führte in seinem Bericht die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges auf den Neu- und Gebrauchtwagenmarkt aus. Aufgrund eines Mangels an Halbleitern, Kabelbäumen oder Rohstoffen müssten Kunden mit langen Lieferzeiten bei Neuzulassungen rechnen. Dadurch steige der Druck auf dem Gebrauchtwagenmarkt, denn individuelle Mobilität, vor allem im ländlichen Raum, sei weiterhin wichtig - unabhängig vom Antriebskonzept. Zudem ging er auf die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) ein. Diese schreibe den Mineralölunternehmen Ziele zur Einsparung von CO2-Emissionen vor. Um die vorgeschriebene THG-Quote zu erreichen, könnten die Unternehmen auch Zertifikate aus klimafreundlicher Mobilität kaufen. Auch Kfz-Betriebe mit E-Auto-Fuhrpark, E-Auto-Verkauf oder eigenen Ladesäulen haben die Möglichkeit an diesem Zertifikatehandel teilzunehmen und sogenannte THG-Prämien zu erhalten.

Neben der Jahresrechnung und dem Haushaltsplan standen sowohl bei der Elektro-, als auch der Kfz-Innung die turnusmäßigen Neuwahlen des Vorstandes auf der Tagesordnung. Die Mitglieder der Elektro-Innung bestätigten ihren Vorstand einstimmig im Amt. Klaus Strobel aus Ostrach wurde für weitere drei Jahre zum Obermeister gewählt. Sein Stellvertreter ist Alfons Burth aus Hohentengen. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Johannes Fischer (Bad Saulgau), Wolfgang Rukwid (Gammertingen), Oliver Neusch (Stetten a.k.M.) Andrew McCormick (Bad Saulgau) und Hans Stärk (Meßkirch) gewählt. Ebenso wurde der Vorstand der Kfz-Innung einstimmig im Amt bestätigt und für drei Jahre wiedergewählt. Obermeister ist Siegmund Bauknecht aus Ostrach.

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